Hans Pfeffer hat mit seinem Betrieb Bannmühle beim Ideenwettbewerb – Modellbetriebe Bioökonomie in Mittelgebirgen einen Siegerplatz in der Kategorie Gesamtbetriebliche Konzeption erlangt. Die Jury überzeugte vor allem die Vielseitigkeit des Keyline-Konzepts mit seinen Leistungen für den Wasserrückhalt und die Biodiversität. Das Detailkonzept für unsere Projektfläche am Nordhang des Hellersbergs ist nun auch in der Fertigstellung, sodass weitere Elemente wie Gräben/Mulden und Biotopteiche in 2022 eingebaut werden können.
Vom 3. bis 7. Oktober 2021 fand auf Sardinien das DAAD-Symposium “Grüne Wirtschaft, Klima- und Biodiversitätsschutz und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) für einen gesunden Wohlstand – Eine inter- und transdisziplinäre Dialogplattform auf der italienischen Insel Sardinien” statt. Das Symposium wurde von der Universität „Degli Studi di Sassari“, der Universität Bonn und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg organisiert, um eine langfristige Dialogplattform zwischen Deutschland und Sardinien zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung zu schaffen und zu erörtern, wie Green Economy zur nachhaltigen Entwicklung, zum Schutz der Biodiversität und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze auf Sardinien beitragen kann.
Zaira Ambu, Projektmanagerin der Abteilung für Biomasse und Kulturlandschaftsentwicklung des IfaS, wurde eingeladen, als Referentin an dieser Veranstaltung teilzunehmen und einen Vortrag zum Thema “Ökologische und sozioökonomische Vorteile der Integration verschiedener Landnutzungsansätze: Beispiele aus der lokalen und internationalen Zusammenarbeit” zu halten, in dem sie konkrete Beispiele dafür lieferte, wie verschiedene Landnutzungssysteme wie Agroforstwirtschaft (AF) und gemischte Landwirtschaft (MF) eine Schlüsselrolle bei der ökologischen und sozioökonomischen Entwicklung im Einklang mit dem Modell der Grünen Wirtschaft spielen können. In der Präsentation ging Frau Ambu u. a. auf zwei IfaS-Projekte ein: das eip-agri-Projekt Munter mit dem Schwerpunkt “Entwicklung von Managementsystemen für Landwirte und Kommunen für mehr Umwelt- und Naturschutz” durch Optimierung von Agroforstsystemen und das DBU-Projekt EvA zur “Entwicklung innovativer Agroforstsysteme” unter Anwendung des Keyline-Designs.
Als Beispiel für die internationale Zusammenarbeit wurde das H2020-Projekt AGROMIX “AGROforestry and MIXed farming systems -Participatory research to drive the transition to a resilient and efficient land use in Europe” vorgestellt, an dem das IfaS als Partner beteiligt ist und einen der Pilotstandorte leitet. Das Projekt mit 83 Studien- und 12 Pilotstandorten ist ein großartiges Beispiel dafür, wie ein partizipativer Ansatz dazu führen kann, die Entwicklung von Synergien in der MF und AF freizusetzen, indem evidenzbasierte und praxisorientierte Ansätze integriert werden, die auch Landwirte und Schlüsselakteure in den Prozess einbeziehen, um die sozioökonomische Resilienz dieser Systeme zu erreichen.
Während des “Workshop 1: Biodiversität & Grüne Wirtschaft: Fokus auf Küsten- und ländliche Lebensräume”, der von Frau Zaira Ambu zusammen mit Prof. Dr. Wiltrud Terlau geleitet wurde, wurde eine tiefergehende Diskussion darüber geführt, wie das Modell der Grünen Wirtschaft in Sardinien angewandt werden kann, welches die Schlüsselakteure sind, die involviert werden sollten, und welches die erforderlichen Bedingungen sind, um diesen Übergang machbar und erfolgreich zu machen, auch unter Berücksichtigung der möglichen Schlüsselrolle des Systems der Mehrfachnutzung von Landflächen.
Am Samstag fand bei bestem Wetter unser Tag der offenen Weide statt. Das Umweltministerium vertreten durch Frau Annalena Goll, die Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach, sowie zahlreiche Kunden und Nachbarn von Hans Pfeffer und PermaGlück besichtigten unser Pilotprojekt. Auch eine Gruppe vom Hof Lebensberg bzw. Vertreter der OG MUNTER schauten vorbei. Für das leibliche Wohl war auch gesorgt: Es gab Würstchen vom Glanrind oder Kuchen und dazu verschiedenste Apfelsäfte oder Cidre von den Bannmühl’schen Äpfeln.
Hans erklärt den Aufbau des Verbisschutz
Gruppenfoto mit Jörg, Felix, Hans und Dorothea Kortner
Die Fläche nach einmaliger Beweidung (Besucherpfad wurde gemulcht)
Am Samstag, den 19.06.2021, veranstaltet Hans Pfeffer von der Bannmühle in Odernheim am Glan aab 14:00Uhr einen „Tag der offenen Weide“, für alle Keyline- und agroforstlich Interessierten. Wir vom IfaS werden auch Vor-Ort sein und Fragen rund um unser Projekt beantworten. Außerdem führt das Start Up Organic Tools ihre Obstsammelgerät für Streuobstwiesen vor.
Heute hatten wir einen Vor-Ort-Termin mit Frank Weber von Dr. Siekmann + Partner mbH und Hubertus Beutler (Hubertus Beutler GmbH). Herr Weber hat seine Berechnungen zu den Abflussbahnen und Abflussmengen vorgestellt, auf deren Basis wir dann im Gelände potentielle Standorte für Teiche diskutiert haben bzw. wie wir die verschiedenen Anforderungen an das Projekt (Hochwasserschutz, Tränkewasserverfügbarkeit, Grundwasserneubildung, Bewässerung, Wirtschaftlichkeit (Folgekosten) und Naturschutz) in Einklang bringen können. Die Ergebnisse werden jetzt ausgearbeitet. Detailliertere Infos folgen dann demnächst.
Frank Weber präsentiert die Abflussbahnsimulation
Am Osthang mit Blick vom Wirtschaftsweg oberhalb der Fläche.
Blick auf den Osthang (von Osten)
Münchheddartgraben
Am Fuß des Osthangs am Münchheddartgraben
Am Fuß des Osthangs (Münchheddartgraben zur rechten)
Wir vom IfaS sind auch Partner in einem EU-weiten Projekt namens Agromix. Ziel des Projekts ist es, unser Wissen über Agroforstsysteme zu verbessern, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und die Verankerung der Agrarökologie in die Politik zu fördern, um einen Wandel hin zu einer nachhaltigeren, stressresistenteren Landwirtschaft anzustoßen. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die Einbindung/Nutzung von Ökosystemdienstleistungen (Vorteile, die sich aus dem Ökosystem/der Natur ergeben). Mit dem Fragebogen wollen wir herausfinden, inwieweit Sie als Landwirte solche Vorteile schon nutzen. Der Fragebogen ist auf Englisch und besteht aus vier Seiten mit 20 Multiple-Choice-Fragen. Wir würden uns freuen, wenn Sie an der Umfrage teilnehmen würden:
Die Kolleginnen von Landschaftsökologie und Zoologie Twelbeck haben heute das gute Wetter genutzt, um die erste Vegetationsaufnahme durchzuführen und uns eine kleine Einführung in die Vegetationskunde zu geben. Mit dem erworbenen Wissen über Magerkeitszeiger, Störstellen und Charakterarten sieht man die Weide gleich mit ganz anderen Augen.
Heute haben wir uns mit Manon Edo von der Uni Koblenz-Landau auf unserer Fläche getroffen. Sie untersucht im Rahmen Ihrer Doktorarbeit die Biodiversität von langjährig etablierten Agroforstsystemen. Hierzu verwendet Sie unter anderem Audio-Aufnahmegeräte, die Vogelgesang bzw. Rufe von Fledermäusen aufzeichnen. Anhand dieser kann man dann die Arten bestimmen. Da Sie diese Aufnahmen auf einer Nachbarfläche von EvA durchführt, hat sie sich freundlicherweise bereit erklärt, auch unsere Fläche mit drei Geräten zu samplen. Vielen Dank dafür!